
Die anderen Unterlagen habsch noch nicht gefunden.
Unser Vorstand hat mit der Firma einen Vertrag abgeschlossen. Bisher funktionieren die Lieferungen soweit ich weiß. Angeblich sind 70% der Futterkosten gedeckt. Ob das langfristig klappt, weiß noch keiner.
Es werden große Säcke Trockenfutter (ANF) und angeblich selbsthergestelltes Nassfutter "Peterle" (richtig steht aber auf dem Etikett: hergestellt für Futter für..., von wegen Selbstvermarktung einer "Futterfirma"!.) geliefert (800g Dosen). Beides ist mittlere Qualität (hab Silke alias shadow gefragt, Du kennst sie von den Katzenwaisen, sie kennt sich ja super mit Futter aus) und wird als "Premiumfutter" vermarktet. "Premium" ist ja kein geschützter Begriff.
Streu gibt es klumpendes oder nichtklumpendes oder so ein Naturstreu in Pelletform.
Mit dem TroFu kann man was anfangen. Das ist amerikanisches Mittelklassefutter.
Das NaFu wird von vielen Katzen nicht gemocht, zumindest ist das meine Erfahrung durch meine Arbeit in der Quarantäne. Außerdem haben wir seither viel mehr Durchfall-Kandidaten. Shadow meinte, es sei nicht so gut, daß in JEDER Sorte Nudeln sei. Wahrscheinlich ein billiger Füllstoff.
Bei meinen eigenen Katzen haben von den 8, die es bekommen haben, bis auf 2 auch mit dünnem Stuhl reagiert. Gefressen wurde es widerwillig, der Hunger trieb es rein.
Beim Naturstreu pinkeln die Katzen im TH daneben. Die beschmutzte Streu fällt auseinander, das Klo ist schlecht zu reinigen.
Das nichtklumpende Streu staubt wie bekloppt. Alle Katzen hatten ganz stumpfes Fell. Die Quarantäne war mit einem richtigen Staubbelag versehen.
Das klumpende Streu ist vergleichbar mit dem Billigstreu Fit&Fun von FN. Die ersten zwei Tage klumpt es gut, danach fällt es auseinander. Allerdings staubt es nicht so arg wie das Bioclean.
Soweit zu den Produkten. Es ist bei weitem nicht so toll wie beworben, aber für "geschenkt", wird keiner motzen.
So, aber zur Geschäftsidee.
Die Firma macht Stände in großen Supermärkten (wie Real, Extra, Hit etc) oder im Fressnapf. Sie gehen auch von Haustür zu Haustür.
Sie schließen mit den Leuten Futterpatenschaften ab.
Die wenigstens Leute, kapieren, was das ist. Sie denken, sie SPENDEN dem Tierheim. In der Regel wird auch nicht verstanden, daß das Mitarbeiter einer Firma sind, sondern es wird gedacht, daß man von Tierheimleuten angesprochen wird.
Es wird also eine Futterpatenschaft abgeschlossen. Minimum 7 EUR im Monat. Abgebucht wird halbjährlich oder jährlich. Kündigung nur 3 Monate vor Vertragsende sonst wird automatisch verlängert.
Ich bin auch angesprochen worden, ich hab das Gespräch zu Hause direkt aufgeschrieben.
Die Mitarbeiter sind nicht unfreundlich, ködern die Leute damit, daß die Tiere immer das Gleiche fressen sollen und mit der Patenschaft zudem ja auch Premium-Futter bekämen, das dem Tierheim Tierarztkosten sparen soll.
Sie haben zu mir gesagt, daß das Tierheim nur 30-50% der Futterdosen, die man in die Spendenboxen schmeißt, verwerten könnte, der Rest würde weggeschmissen oder verkauft!! Eine absolute Unverschämtheit!
Ich hatte den Eindruck, daß die freien Mitarbeiter gar keine Ahnung von dem haben, was sie da eigentlich machen.
Klein auf dem Vertrag steht geschrieben, wie das Futterpaket verrechnet wird.
Und genau da liegt der Haken!
Beispiel:
Für 100 g Streu wird 12 ct berechnet. D.h., daß die Futterpaten 24 EUR für einen 20 kg Sack Streu bezahlen!!!! Für ne Qualität, die bei FN 4,99 kostet.
Das Futter wird ähnlich gerechnet. Hab das Trockenfutter im Internet gefunden, kostet dort für den normalen Endverbraucher im VK die Hälfte!! Bei Futter für Tiere in Not kommt man auf 90 ct pro 100 g, also 9 EUR PRO KG!!!
Ich bezahl bei ZP ca. 4,60 fürs wesentlich bessere Nutro im 15 kg-Sack, und zwar ohne Rabatt-Code.
Das hinterfragt aber kaum einer. Die meisten Leute haben keine Ahnung, wieviel „Premium“-Futter kostet, manche wissen vielleicht, daß die kleinen Säckchen sehr teuer sind.
Aber so weit liest doch eh keiner.
Meiner Meinung nach, wird da ziemlich viel Kohle gescheffelt auf Kosten der „Armen Tiere im Tierheim“. Würden die Leute das Geld für diese Patenschaften direkt ans Tierheim überweisen, hätte man wesentlich mehr davon.
Da werden spendenwillige Leute ganz schön verschaukelt und die freien Mitarbeiter bekommen alle ne A-Klasse als Dienstwagen und die Geschäftsführer machen ein Heidengeld. Mit Tierschutz hat das nichts mehr zu tun.
Die Firma gibt an, den Gewinn von der Differenz von EK und VK zu erzielen. Damit kann man mit Sicherheit gut leben, wenn der VK mehr als das Doppelte ist wie im Laden.
Leider sind viele Tierheime dringend auf Unterstützung angewiesen. Ich hab den Eindruck, daß unser Vorstand gar keine genaue Ahnung hat, was die da mitmachen. Hauptsache, das Futter ist da.
Aber letztendlich, falls da was auffliegt sind doch die Tierheime, diejenigen, die den schwarzen Peter haben. An den Namen der Firma wird sich keiner mehr erinnern, aber daß man vom Tierheim verschaukelt wurde, das merkt sich jeder.
Kleiner Tip. Die scheinen die Seite etwas umgestaltet zu haben. Aber guck Dir mal die Referenzseite an. Da sind irgendwelche Zeitungsberichte ohne Quellenangabe. Nicht sehr seriös. Der „Zeitungsbericht“ von uns ist übrigens nie in einer der hiesigen Tageszeitungen erschienen.
Zu einem Dankesschreiben, was auch im Netz ist, verpflichtet man sich wohl per Vertrag.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste