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Artgerechte Tierhaltung in Zoos

Verfasst: 14.05.2014 23:00
von Peter
Das Thema gibts bestimmt schon - Marina, wenn Du weißt, wo, kannst Du es bitte zusammenführen?

Ich hab vorige Woche in der Tageszeitung einen Artikel gelesen, dem ich auf den ersten Blick 100% zustimme:
Eisbären und Co. sollen es künftig besser haben

Von Hagen Strauß und Jérôme Hördemann

mit einem Kommentar von Michael Hammes

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Ein neues Gutachten zur Haltung von Säugern setzt die Zoos unter Druck. Tiere sollen mehr Platz bekommen.

Berlin. Eisbären sollen es künftig besser haben in deutschen Zoos – statt bisher 200 sollen ihnen mindestens 400 Quadratmeter Außengehege zur Verfügung stehen. Über deutlich mehr Platz dürfen sich auch Giraffen oder Paviane freuen. Das sieht das neue „Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren“ vor, das am Mittwoch dem Bundeslandwirtschaftministerium (BMEL) nach drei Jahren Arbeit durch Experten übergeben wurde.

Die Expertise regelt die Standards für die Tierhaltung neu, von Raumbedarf über klimatische Bedingungen bis zur Pflege und Fütterung. Biberratten werden genau so erfasst wie Bären, Delfine, Springhasen oder Brüllaffen. Grundlegend überarbeitet wurde das zuletzt 1996 aktualisierte Gutachten, an dem sich die Behörden in Deutschland nun orientieren werden, wenn sie Zoos, Tierfachgeschäfte oder sogar private Haushalte unter die Lupe nehmen.

Die deutschen Zoodirektoren sehen keinen Nachholbedarf

Eine artgerechte Haltung ist in den 250 deutschen Zoos angeblich schon jetzt kein Problem, wie Theo Pagel, Präsident des Verbands deutscher Zoodirektoren, versicherte: „Wir sehen keinen Nachholbedarf.“ Gleichwohl, so die Staatssekretärin im Ministerium, Maria Flachsbarth, würden die Kommunen jetzt darauf achten müssen, inwieweit in den Zoos die neuen Vorgaben des Gutachtens noch umgesetzt werden müssten.

Sogar moderne Anlagen, wie der 2012 im Krefelder Zoo eröffnete Gorilla-Garten, erfüllen die neuen Raumanforderungen nicht und müssten daher erweitert werden. Im Wuppertaler Zoo wird aufgrund des neuen Gutachtens das Aus für die Eisbärhaltung wahrscheinlicher.

Tierschutzverbände kritisierten, dass keine gesetzliche Pflicht zur Umsetzung besteht.
Quelle: http://www.wz-newsline.de/home/politik/ ... -1.1630187

Doch gleich unter dieser doch recht positiv klingenden Meldung kommt eine harsche Kritik, wobei ich die Quelle "Scharf Links" schon als radikal orientiert und damit unseriös einstufe...?
Tierschutzkritik an den neuen Zoo-Haltungsanforderungen

08.05.14
UmweltUmwelt, Bewegungen, News



von EndZOO

EndZOO spricht von einer Fortführung von Tierquälerei

Die Tierschutzorganisation EndZOO bezeichnet das von der Bundesregierung gestern vorgestellte neue „Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren“ in Zoos als eine „unveränderte Fortführung von Tierquälerei“.

Aus Sicht der Tierschutzorganisation sind die so genannten „Neuen Leid-Linien“ überhaupt nicht weitreichend, wenig Leiden mindernd, eine reine Augenwischerei und wegen des fehlenden Gesetzesstatus nur eine weitere „lächerliche und nutzlose Kann-Bestimmung“.

Die Rechtsunverbindlichkeit erlaubt es den Zoos auch in Zukunft, so die Kritik weiter, das Gutachten nach ihren Interessen auszulegen und ohne große behördliche Gegenwehr umzusetzen. Die Rechte und selbst die minimalsten artspezifischen Bedürfnisse der Tiere bleiben für weitere Jahre auf der Strecke und werden mit den Füßen getreten.

EndZOO erlebte in den vergangenen Jahren immer wieder, dass selbst in vermeintlich wissenschaftlich geführten Zoos etlichen Insassen die bisher geforderten Mindestanforderungen des alten Gutachtens nicht volle 365 Tage im Jahr zur Verfügung standen. Immer wieder mussten und müssen Giraffen, Eisbären, Tiger, Löwen oder Elefanten auf engstem Raum und für lange Zeit ausharren. Besonders in der Winterszeit leidet ein Großteil der Säugetiere in den beengten Innenkäfigen.

„Auch dieses neue Gutachten ermöglicht die eklatante Weiterführung der dauerhaften Intransparenz einer Unrechtsinstitution namens Zoo. Die hier verschwendeten Steuergelder könnten viel effektiver in den Erhalt, die Schaffung und den Schutz von Lebensräumen ihren Einsatz finden. Unrecht und Leiden gehen mit diesem Gutachten in deutschen Zoos leider unvermindert und ungebremst weiter. Die unrechtmäßige Gefangenschaft von Tieren erhielt heute nur einen neuen Farbanstrich“, so Zoo-Experte und EndZOO-Sprecher Frank Albrecht abschließend.

EndZOO ist eine internationale Tierrechts-, Tierschutz- und Artenschutzorganisation. Wir setzen uns für ein Ende aller Zoo-Gefangenschaften ein. Wir fordern zudem weitestgehend bessere Haltungsbedingungen für die Tiere in den Gefangenschaften und treten für Schutz und Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume in Freiheit ein.

www.endzoo.de

VON: ENDZOO
Quellen wie dieser "endzoo" schaden meiner Meinung nach mit ihren radikalen Ansichten dem allgemeinen Tierschutz viel mehr, als sie helfen, denn das schreckt den "Normalbürger" ab.

Und zwar so sehr, daß ich vermuten könnte, diese Agitatoren stehen auf der Anderen Seite und bezwecken genau das Gegenteil von dem, was sie angeblich vorhaben... ::,::

Re: Artgerechte Tierhaltung in Zoos

Verfasst: 15.05.2014 08:57
von Pfötchen
Ich hab mir jetzt die einzelnen Links zu EndZoo aus Zeitgründen nicht angucken können. Aber das, was sie in dem von dir zitierten Artikel schreiben, find ich auch nicht soooo verkehrt.
Man wird sicher gegen Zoos nichts machen können. Die Mehrheit der Menschen findet es nunmal toll, Tiere, vor allem fremdländische, hinter Gittern zu beobachten. Was das für die Tiere bedeutet, wissen / überlegen die wenigsten.
Dem Eisbären ist es egal ob er 200 oder 400 qm. zur Verfügung hat. Beides entspricht nicht seinem natürlichen Lebensraum. Von Klima und "Ausstattung" ganz zu schweigen.

Ich weiß, ein kontroverses Thema .... und es geht ja nicht nur um Eisbären.

Wildtiere auf engem Raum einzusperren ist meiner Meinung nach Quälerei. Ein Zoo kann nie annähernd passende Bedingungen schaffen.

"Schutz und Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume in Freiheit" ist nicht das schlechteste Ziel.